Der Absturz auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga und das unangenehme Gefühl, die Schießbude des deutschen Oberhauses zu sein, führt bei Werder Bremen offenbar zu einem Umdenken, was wirtschaftliche Risiken angeht. So soll der Aufsichtsrat nun doch gewillt sein, ein größeres wirtschaftliches Risiko einzugehen und eine Verschuldung des Vereins zu akzeptieren, um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben. Dies berichtet der „kicker“. Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer erklärte, er wolle gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Vereinsleitung mit dem Kontrollgremium sprechen und deutlich machen, das ein Abstieg noch teurer wäre.

Steht Lemke Investoren im Weg?
Auch über den Einstieg von Investoren wolle man sprechen, so der langjährige Werder-Macher weiter. Angeblich gibt es bereits Interessenten aus der Baubranche aus Bremen und Hannover, die sich zu einem Kreis zusammengeschlossen haben, der bereit ist, den Hanseaten unter die Arme zu greifen. Bedingung hierfür soll allerdings sein, dass Aufsichtsratschef Willi Lemke, der Werder einen strikten Sparkus verordnet hat und nach Jahren millionenschwerer Defizite endlich wieder eine schwarze Null schreiben möchte, seinen Posten aufgibt. Die Investoren sind offenbar der Ansicht, dass unter der Führung des langjährigen Managers ihre Geldanlage in Gefahr ist.

Fischer offenbar für Lemkes Rücktritt
Spannend ist deshalb, wie sich Fischer, der als der eigentlich starke Mann im Klub gilt, zu dieser Frage positioniert. Und die Antwort ist erstaunlich. Gegenüber dem „kicker“ bestätigte Fischer, dass man „von solchen Aussagen gehört“ habe. In der Syker „Kreiszeitung“ erklärte er, Lemke sei vor zwei Jahren von den Mitgliedern gewählt worden und nur er selbst könne entscheiden, wie sein weiterer Weg verlaufe. Im gleichen Gespräch fordert Fischer von allen Personen, die bei Werder in Amt und Würden sind, „die innere Stärke“, den Strategiewechsel zu vollziehen. Er halte es zwar für falsch, so Fischer weiter, dass potenzielle Geldgeber den Rücktritt von Mitglieder des Aufsichtsrats forderten, aber ein Treuebekenntnis zu Lemke hört man vom Geschäftsführer nicht. Wer sich mit Werder auskennt, kann bestätigen, dass diese Sätze von Fischer die größte Distanzierung sind, die in der „Werder-Familie“ überhaupt denkbar ist.

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